DER KÜNSTLERISCHE ANSATZ

Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Schaffen nicht abbildhafter Malerei. Das zentrale künstlerische Element der Arbeiten ist in erster Linie die Farbe selbst. Allein die Farbe, das Licht und die Proportionen in ihren verschiedenen Anordnungen sollen für sich wirken. Die sich überlagernden Farbschleier und Farbschichten erzeugen, in ihrem teils intensiv und teils transparent gearbeiteten Auftrag, selbst ihre Farbräume und surreal-amorphen Formen. Der Hinzugabe der Form, durch die bewusste Abbildung von etwas, bedarf es somit nicht. Der Farbe selbst liegt die Möglichkeit der Erkenntnismitteilung zugrunde. Auf den Rückgriff bekannter Formen kommt es mithin nicht an, die Notwendigkeit des Konkreten entfällt dadurch.

Durch die Befreiung des Abbildes soll die Farbe für sich verstanden werden, unverfälscht und formlos. Die Befreiung von der Form lässt die Kommunikation mit dem Betrachter zu. Die sich in flüchtigen Begegnungen leicht berührenden Farben schaffen Eindrücke, die für den ersten Moment ins Nichtdeutbare führen. Sogleich sollen sich Erkenntnisse und Stimmungswerte im Verlauf des Betrachtens einstellen.

Die Kunst entsteht somit in der Reduktion. Die Reduktion bietet dem Vagen, dem Angedeuteten und dem Unbestimmbaren die Möglichkeit genauer erfasst zu werden. So entstehen durch den Farbauftrag, im Malprozess und im Zusammenspiel der Farben, amorphe Formen, die z.T. an Himmelsflächen und andere Naturphänomene erinnern können. Diese Formen kreieren gleichzeitig mitsamt des Farbensembles den Inhalt der Arbeit. Die Formen werden jedoch nicht im Schaffensprozess angestrebt, sondern stellen sich vielmehr, wie der gewollte Erkenntnisgewinn, im Verlauf des Malens von selbst ein. Sie sind aber auch kein Ergebnis von Willkür, sondern der gezielten Ordnung im Rahmen der gesamten dynamischen Komposition.

Die Werke erheben dabei nie den Anspruch etwas Wahres abzubilden. Sie geben immer die ihnen anhängende Charakteristik wieder, welche allein durch die Farbe bestimmt wird. Die Wahrnehmung sowie die Interpretation soll einzig dem sensiblen Betrachter überlassen werden. Durch die Interpretation werden die Werke greifbar. Der Betrachter soll auf den Ist-Zustand reagieren. Das Werk soll nur sein, was es tatsächlich ist, ein intensiver Farbvortrag, welcher als Projektionsfläche konkrete Gestalt über die Imagination seiner Betrachter annimmt.

David Severin *

*Jahrgang 1991, hat Rechtswissenschaften studiert, lebt und arbeitet als Diplom-Jurist und Maler in Bochum.

DER KÜNSTLERISCHE ANSATZ

Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Schaffen nicht abbildhafter Malerei. Das zentrale künstlerische Element der Arbeiten ist in erster Linie die Farbe selbst. Allein die Farbe, das Licht und die Proportionen in ihren verschiedenen Anordnungen sollen für sich wirken. Die sich überlagernden Farbschleier und Farbschichten erzeugen, in ihrem teils intensiv und teils transparent gearbeiteten Auftrag, selbst ihre Farbräume und surreal-amorphen Formen. Der Hinzugabe der Form, durch die bewusste Abbildung von etwas, bedarf es somit nicht. Der Farbe selbst liegt die Möglichkeit der Erkenntnismitteilung zugrunde. Auf den Rückgriff bekannter Formen kommt es mithin nicht an, die Notwendigkeit des Konkreten entfällt dadurch.

Durch die Befreiung des Abbildes soll die Farbe für sich verstanden werden, unverfälscht und formlos. Die Befreiung von der Form lässt die Kommunikation mit dem Betrachter zu. Die sich in flüchtigen Begegnungen leicht berührenden Farben schaffen Eindrücke, die für den ersten Moment ins Nichtdeutbare führen. Sogleich sollen sich Erkenntnisse und Stimmungswerte im Verlauf des Betrachtens einstellen.

Die Kunst entsteht somit in der Reduktion. Die Reduktion bietet dem Vagen, dem Angedeuteten und dem Unbestimmbaren die Möglichkeit genauer erfasst zu werden. So entstehen durch den Farbauftrag, im Malprozess und im Zusammenspiel der Farben, amorphe Formen, die z.T. an Himmelsflächen und andere Naturphänomene erinnern können. Diese Formen kreieren gleichzeitig mitsamt des Farbensembles den Inhalt der Arbeit. Die Formen werden jedoch nicht im Schaffensprozess angestrebt, sondern stellen sich vielmehr, wie der gewollte Erkenntnisgewinn, im Verlauf des Malens von selbst ein. Sie sind aber auch kein Ergebnis von Willkür, sondern der gezielten Ordnung im Rahmen der gesamten dynamischen Komposition.

Die Werke erheben dabei nie den Anspruch etwas Wahres abzubilden. Sie geben immer die ihnen anhängende Charakteristik wieder, welche allein durch die Farbe bestimmt wird. Die Wahrnehmung sowie die Interpretation soll einzig dem sensiblen Betrachter überlassen werden. Durch die Interpretation werden die Werke greifbar. Der Betrachter soll auf den Ist-Zustand reagieren. Das Werk soll nur sein, was es tatsächlich ist, ein intensiver Farbvortrag, welcher als Projektionsfläche konkrete Gestalt über die Imagination seiner Betrachter annimmt.

David Severin *

*Jahrgang 1991, hat Rechtswissenschaften studiert, lebt und arbeitet als Diplom-Jurist und Maler in Bochum.